Geschichte

Die Timucuan Indianer, die von den vielen Süßwasserquellen, den reichlichen Auster- und Fischvorkommen sowie der vielfältigen Tierwelt an der Mündung des Turkey Creeks angezogen wurden, sind die erste Zivilisation in Palm Bay gewesen. Die jüngere Geschichte des Ortes begann in um 1850, als die ersten weißen Siedler, angezogen vom landschaftlichen Reichtum und der Schönheit dieser Gegend, Häuser entlang des Turkey Creeks bauten. Ursprünglich Tillmann genannt, wurde die Siedlung als "kleiner Streifen Wald ... auf jeder Seite des Turkey Creeks" bezeichnet. Hauptsächlich bildeten Fichten und Palmettos, Eichengebüsch, Seegras und Ilexbüsche die Vegetation. Das Gelände war mit kleinen Tümpeln durchsetzt.

Bis zum Mitte des neunzehnten Jahrhunderts gab es etwas Holzwirtschaft und Orangenanbau. Aber das Wachstum war langsam bis zum Bau der Eisenbahn im Jahr 1894. Jetzt konnten Waren einfacher hereingebracht werden und Erzeugnisse besser zur Vermarktung nach Norden gelangen. Das ermutigte mehr Familien in diese Gegend zu ziehen.

Zwischen 1910 und 1914 wurde Tillman das Zentrum für die als "Indian River Catholic Colony" bekannte Grundbesitzgesellschaft. Der Boden wurde von den Landwirten durch zwei jährliche Ernten viel zu schnell ausgebeutet. Somit scheiterte das Unternehmen und die wenigen jungen Landwirte, die geschäftlich überlebten, bauten in der Miller Street die St. Josephs Kirche, die als ältestes Gebäude Palm Bay's dort heute noch steht.

Die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts brachten den heutigen Namen der Stadt. Der Ort wurde nach der mit Palmen umsäumten Bucht des Indian Rivers benannt. Das Jahrzehnt brachte auch eine kurze Welle des Wohlstands. Eine Gruppe von Tillman Geschäftsleuten gründete eine Agentur, genannt "Melbourne-Tillman Drainage District", um Aktien im Wert von 1,5 Millionen Dollars auszugeben.

Ab 1922 wurde ein ca. 290 km langes Netz von 80 Kanälen ausgebaggert, um 40.000 Morgen sumpfiges Land westlich Palm Bay urbar zu machen. Die Kanäle machten es möglich, die Be- und Entwässerung zu kontrollieren und machten das Marschland erst landwirtschaftlich nutzbar. Citrusplantagen und Bauernhöfe wurden jetzt vermehrt angelegt. Die Winterernten wurden durch die Ostküsten-Eisenbahn zu nördlichen Märkten transportiert. Einige Landwirte verkauften Holz und Land an große Papierfabriken.

1926 wurden die meisten Bagger durch ein Großfeuer zerstört. Ein darauf folgender schwerer Hurrikan leitete die ökonomische Depression in Palm Bay ein. Das Unternehmen "Melbourne-Tillman Drainage District" ging bankrott. 1959 kauften die Gebrüder Mackle aus Miami Land für eine Wohnsiedlung, die als "Port Malabar Subdivision" bekannt wurde.

Im gleichen Jahr siedelte sich der erste moderne Industriebetrieb in Palm Bay an, Radiation Inc., heute die Harris Corporation. Die 60er brachten Wachstum und "politische Reife" mit sich, so dass Palm Bay zur Stadt wurde (City of Palm Bay). Die erste Grundschule, die "Palm Bay Elementary", wurde im Jahr 1966 gebaut.

Die industrielle Expansion Palm Bay's begann 1972 mit der Ansiedlung der Firma Documation Inc., jetzt "Storage Technology" und der ersten Bank. Der mehrere Millionen Dollar teure "Woodlake" Wohnkomplex und das "Dutch Motel" (heute Days Inn) folgten 1974. Während der 70er Jahre genehmigte die Bundesregierung Gelder für das Bauen von Rathaus und Polizeistation, des Gemeinschaftszentrums sowie für die Verbesserung von Straßen und den Wohnvierteln. Höhepunkte von 1976 waren die Umstufung und Umbenennung der "Southwest Jr. High-School" in "Palm Bay High-School" und die Erweiterung der Harris Corporation.

1977 bot die General Development Corporation (die Firma der Gebrüder Mackle) an, einen Teil des Turkey Creek Urwaldes in eine öffentliche Stiftung unter der Leitung der Adubon Gesellschaft zu überführen. So sollte die Landschaft mit ihrer ursprünglichen Tierwelt unter Schutz gestellt werden.

Palm Bay erlebte in den 80er Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum. Die Kommunalverwaltung, die sich mit dem Rathaus und der Polizeiwache in der Malabar Road befindet, wurde 1990 geplant und fertig gestellt.

Die frühen 90er brachten dann mehrere Herausforderungen. Die General Development Corporation meldete Bankrott an. Die Stadt Palm Bay erwarb nach drei langen Jahren Rechtsstreit die General Development Wasserversorgung – "Port Malabar Water and Sewer System", die jetzt die Wasserversorgung der Stadt ist (Palm Bay Utilities).

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